Warum Hochwasserschutz und Aufwertung

Auch wenn die Bezirke Gäu und Olten in den letzten 80 Jahren von Hochwasserereignissen der Dünnern verschont blieben, ist mit solchen zu rechnen – gerade auch angesichts der klimatischen Veränderungen. Hinzu kommt: In den letzten Jahrzehnten wurde vermehrt in Gewässernähe und in Überflutungsgebieten gebaut. Zahlreiche Wohnhäuser und Gewerbebetriebe, Strassen und andere Infrastrukturbauten wären von einem Hochwasser betroffen.

Unverantwortbar hohes Schadensausmass

Für ein Jahrhunderthochwasser werden die Schäden im Bezirk Gäu und Olten auf rund 680 Mio. Franken beziffert. Hinzu kommen die Ertrags- und Betriebsausfälle, die ein Vielfaches der Gebäudeschäden erreichen können. Die erwarteten Kosten für die Schadensbehebung übersteigen damit die Kosten für den Hochwasserschutz bei weitem. Durch Hochwasserereignisse besonders gefährdet sind Industrie- und Gewerbegebäude.

Diagramm: Durch Hochwasserereignisse besonders gefährdete Infrastrukturen (Gebäudeschäden)
Durch Hochwasserereignisse besonders gefährdete Infrastrukturen

Unterhalt alleine genügt nicht

Die Gewässerverbauungen der Dünnern sind an vielen Orten beschädigt oder in schlechtem Zustand. Diese Schäden einfach zu beheben ist keine gangbare Lösung, denn ohne Erhöhung der Abflusskapazität bleiben die ausgewiesenen Schutzdefizite bestehen.

Aufwertung – ein wichtiger Bestandteil des Hochwasserschutzes

Schutzlösungen beinhalten - auch von Gesetzes wegen - neben den baulichen Anpassungen immer auch Aufwertungsmassnahmen wie die naturnahe Gestaltung von Ufer und Gewässersohle, die Wiederherstellung der Fischgängigkeit und die Förderung einer standortgerechten Ufervegetation.

Was bewirken Aufwertungsmassnahmen?

Naturnah gestaltete, frei fliessende Bäche und Flüsse bieten Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Doch nicht nur Fische, Wassertiere, Vögel und Insekten profitieren: Intakte Fliessgewässer und Uferbereiche haben eine wichtige Funktion als Erholungsraum für Menschen. Hinzu kommt, dass natürliche Fliessgewässer zum Trinkwasserschutz beitragen: Sie verfügen über eine höhere Selbstreinigungskraft und bauen Schmutzstoffe in höherem Masse ab.